Sonntag, 25. August 2013

Joint Security Area - oder: Besuch in Nordkorea

Die JSA (Joint Security Area) ist ein spezielles Gebiet innerhalb der DMZ (Demilitarisierten Zone).
Tja, zwischen Nord- und Südkorea gibt keine einfache Grenze. Die Grenzlinie selbst heißt hier MDL (Militärische Demarkationslinie), und diese Linie ist symmetrisch nach Norden und Süden um jeweils 2 km erweitert und bildet so die DMZ. 
Diese Zone steht unter dem Schutz der Vereinten Nationen, verwaltet wird sie jedoch von der UN-MAC (United Nations military armistic commission). Die MAC besteht aus den neutralen Schutzmächten Schweden und der Schweiz für den Süden, und eigentlich Polen für den Norden.
Ohne Erlaubnis der MAC darf niemand die DMZ betreten.
Puh, ein etwas komplizierter Sachverhalt mit vielen Abkürzungen, nur damit ich sagen kann ich hatte diese Erlaubnis bekommen.
Lageplan DMZ & JSA
Quelle: https://www.asian-studies.org/eaa/dmz.htm
Innerhalb einer geführten Tour ist es nämlich möglich diese JSA zu besuchen. Die JSA liegt nicht nur innerhalb der DMZ, sondern mitten hindurch führt auch die MDL, also sozusagen die Grenze zwischen Nord- und Südkorea.
Zum besseren Verständnis sei auf das Bild nachfolgende Bild verwiesen.

Um nun direkt an die Grenze zu gelangen, muss man viele Checkpoints passieren. Als erstes passiert man einen Checkpoint der Südkoreaner und muss seinen Ausweis vorzeigen, denn das Gebiet vor der DMZ ist bereits großräumig abgeriegelt. Der Fluss und das grenznahe Gebiet sind Sperrgebiet, aber das ist noch nicht die eigentliche DMZ. Danach geht es in Richtung Camp Bonifas, ein US Armeestützpunkt kurz vor der DMZ. Im Camp Bonifas gibt es ein Visitor Center mit Souvenir Shop. Dort muss man aus einem Tourbus aussteigen und bekommt im VisitorCentor eine Verhaltensschulung verpasst.
Unser Guide im Gespräch mit US Soldat vor
Camp Bonifas

Kurz zusammengefasst lautet diese:
Nichts anfassen, nur fotografieren wenn ausdrücklich dazu aufgefordert und NIEMALS versuchen über die Grenze (also die MDL) zu laufen! Dies ist bereits einmal passiert, als 1984 ein Sovietbürger vom Norden in den Süden geflohen ist. Die KP Soldaten (Nord) eröffneten sofort das Feuer und die Südkoreaner schossen zurück. Am Ende gab es 4 Tote: 3 KP Soldaten und einen südkoreanischen Soldaten.

Da man ferner Gast der Vereinten Nationen ist muss man auch gut sichtbar einen Gästeausweis tragen.

Nach der Unterweisung muss man in UN Busse einsteigen und jeder Bus wird von einem US Soldaten begleitet. Kurz nach dem Camp passiert man den massiv gesicherten Checkpoint zur DMZ, das sieht dann wie auf dem unten geliehenen Bild aus (man darf ja eigentlich gar nicht fotografieren):
DMZ Grenzbefestigung - Quelle:
http://prometheus.med.utah.edu/~bwjones/2008/12/korean-dmz/



Nach knappen 2 km erreicht man die JSA und passiert den letzen Checkpoint, nun befindet sich zwischen den Besuchern und Nordkorea kein Chekpoint mehr.

Danach läuft man geführt von einem US Soldaten, bei uns U.S Military Police Captain Benedetto, durch ein Gebäude um  danach freien Blick auf die Grenze und Nordkorea zu haben.
Mittig zwischen den blauen Baracken verläuft die Grenzlinie.

KP Soldat der aus der Ferne
uns beobachtet


Die linke der blauen Baracken dient als Verhandlungszimmer zwischen Nord und Süd. Von beiden Seiten gibt es folglich Zugänge. Es gibt nun jedoch die Übereinkunft, dass sobald Besucher aus einem Teil in diese Baracke gehen, sich diese darin frei bewegen dürfen, also damit auch faktisch auf Nordkoreanisches Gebiet laufen können, und die Türen von Innen verschlossen und von Soldaten bewacht werden.
Blick in der Baracke Richtung Nordkorea
 Die Mikrophone auf dem Tisch liegen exakt auf der Grenze und sind immer eingeschaltet, d.h. Nordkorea kann immer mithören. Am Ende des Raumes sieht man den Südkoreaner die Tür bewachen. Aus dieser Baracke heraus kann man die Grenzlinie sehr genau beobachten, sogar von beiden Seiten!
 Immer schön darauf achten nicht der letzte im Raum zu sein ;-)
In Nordkorea neben einem südkoreanischen Soldaten
Grenzllinie aus der Nähe










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen